Die ersten 10 Tage zuckerfrei liegen hinter mir– Zeit, ein erstes Fazit zu ziehen! Auf Zucker zu verzichten fällt mir gar nicht schwer, weil ich kaum Zucker verwende. Bei Zuckeralternativen wie Kokosblütenzucker oder Agavendicksaft sieht das schon anders aus. Normalerweise trinke ich täglich meinen Ingwer-Zitronen-Orangen Tee, den ich mit Agavendicksaft süße. Ich merke, dass er mir ohne Süße nicht schmeckt und ich deshalb auf Kräutertee umgestiegen bin. Auch nach dem Mittagessen würde ich oft gerne mal was Süßes naschen, dieses Verlangen vergeht aber nach ein paar Minuten wieder. Was mir allerdings schwer fällt, ist unterwegs etwas ohne Zucker bzw. Zuckeralternativen und dann auch noch vegan zu finden… also Essen gehen finde ich funktioniert nicht, sozial finde ich das auch sehr einschränkend. Auf Obst & Trockenobst habe ich nicht verzichtet und dabei wird es auch bleiben – so hardcore war ich nun doch wieder nicht ;)
Was auch echt abturnend ist, ist die Tatsache, dass fast überall Zucker, Zuckeralternativen oder Zuckeraustauschstoffe enthalten sind. Nicht, dass ich das nicht schon wusste, aber manche Dinge haben mich wirklich sehr negativ überrascht, wie z.B. konventionelle gesalzene Nüsse. Diese enthalten Dextrine und Maltodextrin.
Letzteres wird aus Stärke gewonnen und ist ein Gemisch aus kurzkettigen Zuckern. Durch die geringe Süße und den Vorteil der Sterilisierbarkeit wird es in der Sportlernahrung und für Sondernahrung mit verlängerter Haltbarkeit verwendet. Ob das der Grund ist es zu den Nüssen zu geben?
Maltodextrin zählt zu den sogenannten „Weight-Gainer“, d.h. es fördert eine schnelle Gewichtszunahme, weshalb es in der künstlichen Ernährung, zur Kalorienanreicherung von Säuglingsnahrung, bei untergewichtigen Personen oder im Kraftsport zum Einsatz kommt. Durch Maltodextrin wird im Körper Insulin, das auch als Transporthormon gilt, ausgeschüttet. Über das Insulin können dann Aufbaustoffe für die Muskulatur wie Kreatin oder Aminosäuren schnell in die Muskelzellen transportiert werden.
In der Lebensmittelbranche dient es oft als Zusatz von Lebensmitteln wie z.B. als Füllstoff oder Verdickungsmittel, als Fettersatz oder als Streckmittel z.B. in Light-Produkten oder Kaffee. Auch zur Vermeidung unerwünschter Beigeschmäcke oder als Trägersubstanz empfindlicher oder flüchtiger Stoffe wie z.B. Aromen oder Gewürze findet Maltodextrin seinen Einsatz. Möchte ich das in meinem Essen haben? Eine ausführlichere Übersicht hinter welchen Begriffen sich letztendlich Zucker befindet, findet ihr am Ende des Beitrages.
Zurück zu mir. Wie geht es mir denn nun aber körperlich und psychisch nach den ersten 10 Tagen zuckerfrei? Merke ich überhaupt einen Unterschied? Am ersten Tag hatte ich ab dem Nachmittag leichte Kopfschmerzen und ich gebe zu, dass ich etwas grummelig war. Am zweiten Tag bekam ich am Nachmittag stärkerer Kopfschmerzen, die auch nachts anhielten. Allerdings hörte ich von verschiedenen Leuten, die an diesem Tag wetterbedingt ebenfalls an Kopfschmerzen litten. Daher kann ich gar nicht so genau sagen, ob es wirklich am „fehlenden“ Zucker lag. Am Wochenende hatte ich einen Moment, an dem ich mich dann wirklich gut fühlte. Ich war wirklich gut drauf, voller Energie und Tatendrang. Allerdings gebe ich auch zu, dass ich mich an Haferkeksen und Muffins versucht habe, natürlich nur mit Datteln und Bananen als natürliche Süßungsquelle. Die Rezepte müssen noch verbessert werden, aber es war ganz schön am Sonntagnachmittag was „Süßes“ zum Kaffee zu haben.
Laut meiner Waage habe ich seit dem 01.02.17 ca. 800 g abgenommen – mein Bewegungsniveau und Essverhalten blieben bis auf den Zucker relativ gleich, sogar eher rückläufig, da ich bisher nur einmal joggen war. Könnte also an meinen ersten 10 Tagen zuckerfrei liegen.
Habe ich gesündigt? Ja! Ich war einmal abends auswärts essen und ich habe einen Salat sowie eine vegane Wurst gegessen. Beim Dressing gehe ich davon aus, dass etwas Süßes beigemischt war. Wie bereits erwähnt ist zuckerfrei außerhalb echt eine Herausforderung für mich!
Ich werde die nächsten 18 Tage beobachten, was sich tut. Ich glaube wirklich große Unterschiede werde ich nicht feststellen, aber was mir wirklich bereits jetzt bewusst geworden ist, dass ich doch mehr nasche, als ich dachte…
Ich freue mich über euer Feedback zum Thema Zucker. Verzichtet ihr und wenn ja, wie geht es euch damit? Hinterlasst mir gerne einen Kommentar!
xoxo Eure Kerstin